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Automatische Düngerdosierung

 

 

Da es im Aquarium auf eine gleichmäßig gute Wasserqualität und damit verbunden, auf eine gleichmäßig gute Wasserzusammensetzung ankommt, sollte auch ein Wasserpflanzendünger regelmäßig und in gleicher Menge zugeführt werden. Dafür gibt es so genannte Dosierpumpen für mehrere hundert DM. Wer das Geld nicht ausgeben möchte und trotzdem den Komfort einer automatischen Wasserpflanzendüngung nutzen möchte, dem gebe ich hier einige Anregungen zur Realisierung. Die hier beschriebene Anlage lief bei mir 1 Woche im Testbetrieb außerhalb des Aquariums und seit dem 06.06.2001 im Probebetrieb an meinem großen Becken. Als Dünger eignet sich nur Flüssigdünger.

Um es gleich vorweg zu nehmen, ich benutze keine Dosierpumpe, die auf den Milliliter genau dosiert. Meine Konstruktion besteht aus einem Vorratsbehälter für den Dünger, einer Pumpe, welche den Dünger in das Aquarium fördert und einer zweistufigen Zeitschaltung.

Funktionsprinzip

Ich verwende eine einfache Wasserpumpe aus dem Schiffsmodellbau, die mit 12 Volt Gleichspannung betrieben wird. Die Pumpe fördert in 3 Sekunden ca. 30 ml, je nach Förderhöhe. Die Steuerung besteht aus einer billige Zeitschaltuhr, welche die Pumpe täglich kurz einschaltet. Da die kürzesten Schaltzeiten der Uhren mindestens 1 min bei elektronischen bzw. 15 min bei mechanischen Uhren betragen, muss die eigentliche Pumpenlaufzeit über einen 2. Timer gesteuert werden. Dazu befindet sich an der erwähnten Schaltuhr ein 12 Volt Netzteil. An dessen Ausgang ist eine kleine Timer-Schaltung angeschlossen, die die Pumpe über ein Relais kurz einschaltet. Die Einschaltzeit beziehungsweise die Fördermenge ist über einen Trimmer einstellbar. Die zweistufige Zeitschaltung bietet 2 Vorteile: 1. der Selbstbau beschränkt sich auf die kleine Timerschaltung und 2. die Schaltung hat nur eine geringe Ruhestromaufnahme. Es wäre unsinnig, ein Netzteil 24 h am Tag laufen zu lassen für 3-6 Sekunden Pumpenlaufzeit. Bei der Auswahl des Netzteiles sollte man den Anlaufstrom der Pumpe berücksichtigen. Bei einem zu klein dimensionierten Netzteil setzt sich beim Pumpenanlauf die Timerschaltung immer wieder zurück und die Pumpe kann nicht anlaufen.

Den Dünger verdünnt man entsprechend mit Osmose- oder VE-Wasser im Vorratsbehälter. Ich setze derzeit Fedrakon von Dr. A. Kremser ein. Der Vorratsbehälter wird bei mir mit 60 ml Dünger und 540 ml Osmosewasser befüllt. Die Fördermenge ist auf ca. 20 ml eingestellt. Gepumpt wird 2 mal am Tag. Damit reicht eine Füllung für 14 Tage. Wird der Dünger nur einmal am Tag gepumpt, dann reicht ein entsprechend kleinerer Vorratsbehälter. Das zweimalige Pumpen dient lediglich zu Kontrollzwecken um die Genauigkeit der Düngermenge in der Anfangszeit besser und sicherer kontrollieren zu können. Eine etwaige Überdosierung mit einem verdünnten Dünger wirkt sich damit nicht gleich so dramatisch auf das Ökosystem im Aquarium aus.

Schaltungsbeschreibung:

Eingesetzt wird der kleine Timer-Schaltkreis NE555, der manchen noch als B555 bekannt ist. Im Wesentlichen wird die Standardbeschaltung aus den Datenblättern für einen monostabilen Multivibrator verwendet. Mit der RC-Kombination R2, C4 wird ein Triggerimpuls erzeugt, welcher den Ausgang auf H-Pegel schaltet, das Relais zieht an und die Pumpe läuft.  Über die Widerstandskombination R1, R3 wird der Kondensator C1 aufgeladen. Steigt die Spannung an C1 über 2/3 der Betriebsspannung (hier 12 V), dann schaltet der Ausgang wieder auf L und das Relais schaltet die Pumpe ab. Die Einschaltdauer der Pumpe wird mit dem Spindeltrimmer R3 eingestellt. Die beiden Dioden dienen dem Schutz der invertierenden Endstufe des NE555 vor Rückspannung und induktiver Überspannung. 

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Stückliste

R1 50kOhm   C1 10µF/16V
R2 500kOhm   C2 1µF/16V
R3 1MOhm (Spindeltrimmer)   C4 1µF/16V
D1 1N4001   C5 10nF/16V
D2 1N4001   C6 10µF/16V
IC1 NE555   Re1 Relais 12V (max. 250mA)
         

Materialkosten

Zeitschaltuhr 4 €
Pumpe 15 €
Bauteile für Timer 5 €
4/6 er Schlauch 3 €

Nachtrag:

bulletAm 04.08.2001 wurde die Elektronik für die Pumpenansteuerung durch durch den Aquaristik-Computer ersetzt.
 

 

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Stand: 01. November 2001